Unsere Kolleginnen und Kollegen schwelgen in Erinnerungen:
Alles Gute zum 30., liebes Linux! Unsere gemeinsame Geschichte beginnt 1999/2000 mit einer SuSE 6.4 und einer Diplomarbeit. Während meine Kommilitonen sich fluchend mit hüpfenden Bildern und verhauenen Formatierungen rumschlugen, gab’s unter Linux ein LyX, ein LaTeX und ein Gimp. Alles vielleicht noch ein bisschen “herausfordernd” in der Bedienung, aber trotzdem ging die Arbeit eine Woche vor Termin in den Druck. Ich konnte die gewonnene Zeit damit zubringen, meinen Kollegen die Ausdrucke zum Copyshop zu tragen etc. oder sie moralisch zu unterstützen, während ihr Windows/Office mal wieder streikte. Ein paar Monate später wurde aus mir ein Linux-Schreiberling. Nicht das, was Biologen typischerweise so machen – aber das, was mich glücklich macht 🙂
Alles gute Linux, zum 30ten 🙂 Ach, was war die Anfangszeit mit dir für mich unverständlich und grau – mit Debian Potato/Woody, SUSE 7 fing mein Liebe zu Linux an, mein erster eigener Server und so anders als das Windows, das man bisher kannte. Ich freue mich, dass ich fast 20 Jahre mit dir verbringen durfte und es mögen noch mindestens doppelt so viele Jahre werden. Wie in der Ehe gilt: in guten wie in schlechten Zeiten, mal im Clinch liegend und mal umarmend. Wo wäre ich nur geblieben, wenn ich wirklich Bürokaufmann geworden wäre 😀
Vor gar nicht allzulanger Zeit, wir schreiben das Jahr 1998, genauer den 10. September 1998, wurde S.u.S.E. Linux 5.3 veröffentlicht. Wie viele, kam auch ich als erstes mit der damals noch S.u.S.E. Linux benannten Distribution in Kontakt. Warum? Irgendwie hatte ich den Hang etwas neues auszuprobieren oder anders gesagt: Ich war das Mausgeschubse einfach leid und wollte verstehen, was da im Hintergrund eigentlich alles passiert. Gesagt getan. Die Installation dauerte damals wesentlich länger als heute. Nicht zuletzt dadurch bedingt, dass die Installer der damaligen Zeit einfach nicht so aufgebaut und effizient gestaltet waren, wie sie es heute sind. Viel mehr spielte aber noch der Aspekt der Hardware- und Treiber-Unterstützung eine wichtige Rolle. Nachdem ich die mehrstündige Installation geschafft hatte, hatte ich ein lauffähiges System und wurde mit dem Linux Kernel 2.0.35, KDE 1.0 und dem Netscape Communicator 4.05 beglückt.
Nach den vielen Jahren täglichen Vergnügens, aber auch mehr oder minder öfteren Querelen, gratuliere ich dir, Linux recht herzlich zum 30. Geburtstag! Mögen wir noch viele weitere gemeinsame Jahre haben.
Happy Birthday Linux! Erste Berührungen hatte ich mit SuSE Linux 6.1, was ich aber in den jungen Jahren und noch ohne Internetanschluss zu Hause nicht wirklich zum Laufen bekam (böser Blick zu YaST). Damit war das Kapitel erstmal erledigt, bis 2008 die Ausbildung losging und ich mir als Linux-Einsteiger Ubuntu holte. Das hat meinen Anforderungen schnell nicht mehr Genüge getan und ich bin zu Debian (Testing) gewechselt, gefolgt von Arch. In der Zeit habe ich dann auch viel rumexperiementiert, z.B. mit LinuxFromScratch und Gentoo. Das hat mir viel Erfahrung gebracht und ich bin Linux seitdem treu geblieben und bereue es nicht! Danke Linux 🙂
Mein erstes Linux war ein PTS Gold Linux auf CD aus der Computer-Ecke im Kaufhof. Da wusste ich überhaupt nicht, was ich vor mir hatte. Mein zweites Linux (Debian mit Kernel 2.0.36) habe ich auf einer Install-Party in Mannheim Neckarstadt auf einem 486er Laptop installiert. Weil die erforderlichen Extra-Treiber nicht auf 1,44 Zoll Floppy passten, haben wir PLIP (Parallel Port IP) verwendet, um die Basisinstallation durchzuführen. Solche “Stunts” muss man heute nicht mehr machen (dafür manchmal andere). 🙂
Irgendwann vor der Jahrtausendwende kam ein Kunde in die Produktion eines Computerladens, in dem ich damals arbeitete und fragte: “Könnt ihr unsere Server eigenlich auch schon mit Debian Linux vorinstallieren? Im Serverraum bei uns isses immer so kalt und die Installation läuft ca. 45 Minuten.” Da der Vertrieb ihm schon gesagt hatte, dass wir das können, konnte ich schlecht Nein sagen. Einige Tage später lag ein Debian 2.1 CD-Set auf meinem Schreibtisch. Da zufällig noch ein Server des entsprechenden Unternehmens auf einem Testplatz stand, habe ich mal ganz hemmungslos CD 1 eingelegt. Dann das erste Problem: Linux findet die Festplatten nicht, da sie an einem ICP RAID Controller angeschlossen sind. Da es damals in der Produktion noch kein Internet gab, habe ich abends zuhause nach Lösungen gesucht. Irgendwann nachts hatte ich dann meine Treiber Diskette mit dem ICP Raid Modul in der Hand. Damit ließ sich am nächsten Tag tatsächlich eine Disk im Installer finden 🙂 Schon folgten die nächsten Fragen: Wie soll die Festplatte aufgeteilt werden? Welches Dateisystem? Welche Pakete sollen installiert werden? Nachdem auch diese Fragen mit dem Kunden geklärt wurden, hatte ich mein erstes Linux installiert und es war großartig. Alles, was man irgendwie an Software brauchen konnte, war schon dabei. Da auch eine CD für M68k Rechner dabei war, habe ich einige Tage später auch auf meinem Amiga 4000 zusätzlich ein Linux installiert. Wenn ich heute – 22+ Jahre später – sehe, dass die Basisinstallation eines Linux mit einem automatischen Installer nur noch wenige Sekunden dauert, bin ich froh, dass die Rechner damals noch viel langsamer waren – sonst hätte ich Linux wahrscheinlich erst viel später für mich entdeckt. Happy Birthday Linux, zu 946771200 Unix Zeiteinheiten!
Als kleiner unbedarfter Schüler der 8. Klasse, voller Motivation im IT-Kurs, schwärmte mein IT-Lehrer von Linux – genauer gesagt von SUSE Linux Enterprise 9. Mit einem großen Paket CDs und dem Versprechen, dass Linux und Windows parallel installiert werden können, wagte ich mich an das Abenteuer Linux. Freitag abends startete ich die Installation, klickte die Festplattenpartionierung zusammen und auf “Bestätigen” – der Spaß der Partitionierung ging los. Sonntagnachmittag stand die Partitionierung immer noch bei 30 oder 40%. Naja, kann ja passieren – warten wir ab. In der nächsten IT-Stunde am Donnerstag fragte ich freundlich nach, ob es normal sei, dass Linux ewig zum Partitionieren braucht. Ist es nicht. Alle Partitionen auf der Festplatte waren im Eimer. Da keine Windows CD im Haus war, ging der Umstieg auf Linux relativ schnell. Ich installierte alles neu, Linux war das alleinige Betriebssystem auf meinem PC. Windows war damit nur noch für Spiele da – der Rest lief auf Linux. Heute weiß ich, dass eine Partitionierung nicht mehrere Tage dauert, ich habe es Linux verziehen und die Liebe hält bis heute 😉 Happy Birthday!
Lange lag sie herum, die S.u.S.E. Linux 5.x für den PowerPC. Ein Stapel Handbücher, ein paar CDs, viele Versprechen – und der Charme des Unbekannten, wenn nicht gar Verruchten. Ungefährlich war die Installation nicht. Ein falscher Parameter in der X11 Konfiguration und der Monitor wäre ein Fall für den Sondermüll gewesen. X11 – welch ein cooler Name. Die Neugier siegte und mein kleiner PowerMac wurde zum Linux Computer. Lange sollte diese Affäre nicht halten. Zu anders, zu speziell, zu kompliziert. Und dennoch ließ mich Linux nicht mehr los. Gewappnet mit dem richtigen Buch und dem eisernem Willen, Linux zu “zähmen”, gelang der Wechsel später dann doch. Damals machte ich mir noch keine Vorstellung davon, welchen Einfluss Linux und freie Software auf mein Leben haben würde. Seit diesen holprigen ersten Schritten hat sich viel getan und ich bin stolz darauf, gemeinsam mit Linux und freier Software groß geworden zu sein. Linux verkörpert die Idee freier Software wie kaum ein anderes Projekt. Und so bin ich dankbar dafür, dass es dieses unglaubliche Projekt gibt. 30 Jahre sind erst der Anfang. Alles Gute zum Geburtstag!
Nach ständigem Kampf mit Word & Co zum Schreiben von Protokollen im Studium zeigte mir ein Physik-Student, wie schick das alles mit LaTeX aussieht, und dass das gar nicht so schwierig ist. Also wurde die Diplomarbeit dann schön ordentlich in LaTeX gesetzt – auf einem Laptop mit S.u.S.E. Linux. Und da es in der Biologie schwierig war, meinen Erklärdrang weiter auszuleben, durfte ich dann ab Mitte 2000 Menschen S.u.S.E. Linux beibringen. Das tue ich inzwischen also seit über 20 Jahren – wenn auch seit geraumer Zeit nicht mehr im direkten Schulungs-Kontakt, so immerhin noch in Form des Schreibens und Proofens von Schulungsunterlagen – nach wie vor auf einem Laptop mit einer SUSE und LaTeX 😉